Donnerstag, 4. März 2010

Puerto Natales - el Calafate ( 288 km )

Hallo an Alle,

weiter gehts auf der Reise durch Patagonien. Nach 2 Ruhetagen in Puerto Natales und dem Torres Ausflug ( separater Post ) sind wir dann vor drei Tagen auf die Reise nach el Calafate aufgebrochen. Wir haben Proviant fuer ca. 4-5 Tage aufgeladen und sind morgens bei bestem sonnigen Wetter um 7:45 zum Tag der Rekorde aufgebrochen. Die ersten 65 km waren komplett windstill und wir sind auf einer guten, wenig befahrenen und betonierten Strasse entlang gebummelt. Die Gegend mit Anblick von schoenen Bergen und Seen war einfach zum geniessen. Das Radfahren war wenig anstrengend. Mittags haben wir dann vor der argentinischen Grenze halt gemacht. Dort sind wir bei bestem Wetter in ein Cafe und haben uns eine frutillatorte gekoennt ( Erdbeertorte ). Als wir nach ca. 30 min wieder zu den Raedern sind hatte es komplett zugezogen. Also wieder typisch Patagonien, nur geht hier alles viel,viel schneller. Unser wetterfrosch Herr Kachelmann haette in Patagonien bestimmt keine Karriere gemacht, das steht fest !
Zwischen den Grenzen fuelt sich keiner fuer die Strassen zustaendig und so sehen Diese dann auch aus. Bester Kieselstein meets Sand und dazu ein Regenschauer macht noch etwas Matsch dazu. Nur jetzt hatten wir einen klaren Vorteil zum erstenmal Rueckenwind ! Und es ist der Wahnsinn wie dann die Post abgeht. Die naechsten 45 km habe ich auf dem Rad gesessen und mich vom Wind schieben lassen. Jetzt wollte ich es Wissen wie schnell es geht und habe volle Kanne in die Pedalen getreten, halt was die Drehzahl hergibt. Ich bin damit auf der Geraden auf 70 km/h gekommen mit 35 kg Gepaeck !. Der Bremsvorgang hat dann auch ohne Fallschirm geklappt nur Chrig war kaum zu sehen. Allerdings kommt es nicht so oft vor dass ich vor Chrigi bin. Von seinem Hinterrad kenne ich bereits jede Speiche !
In Tapi Aike, eigentlich eine Tankstelle mit einem sogenanntem Minimarkt, haben wir eine Cola getrunken und Plaetzchen gegessen. Der Minimarkt war im Grunde ein Kuehlschrank mit Getraenken und viel Schnupp. Ab hier ging es links auf eine Schotterpiste. Wir hatten weiterhin extremen Rueckenwind. Auf der bisher uebelsten Schotterpiste mit grobem Kies und oefters Sandhaufen ist es dann auch nicht einfach die Spur zu halten. Chrig ist zweimal nur knapp einem Sturz entronnen. Da wir den Wind ausnutzen wollten sind wir noch bis 19:00 Uhr gefahren und haben dann in der Pampa bei starkem Wind die Zelte irgendwie aufgebaut. Gekocht und schnell in den warmen Schlafsack. Das Resultat 145 km bei ca. 8 Stunde Fahrzeit - bisher Rekord.
Der naechste Morgen war sehr kalt, wir hatten minus 4 Grad und das Wasser war angefroren. Wir kamen nur schwer in die Gaenge. Der Wind hatte sich gelegt, wonach wir jetz selber ueber die uebele Schotterpiste treten mussten. Die Schotterpiste war sehr zaehhh.. und hat viel Kraft gekostet. Es wurde auch wieder sehr heiss und dass Wasser wurde schnell knapp. Nach weitern 45 km hatten wir endlich die 69 km Schotterpiste geschafft und wir konnten wieder auf Asphalt rollen. An der Kreuzung hatte es ein Haus, wo wir von zwei extrem grimmigen Argentiniern Wasser bekommen haben. Die Schotterpiste und die 145 km vom Vortag machten sich langsam bemerkbar und es sollte ein anstrengender Tag werden. Wir fuhren weiter Richtung Nordwest, also auch gegen den Wind. Es ging viel Bergauf und ploetzlich stockte uns der Atem bei einem solchen Panoramablick. Die Strasse machte eine Linksquerung und die riesige Pampa mit den schneebedeckten Bergen lag vor uns - kaum zu beschreiben und Fotos koennen das kaum zeigen. Nun begann eine ca. 15 km Abfahrt, wo ich ein Jubilaeum feiern musste. Die ersten 1000 km der Reise waren gestrampelt. Ohh ja. welch ein Stolz !
Wir haben dann auch bald nach 95 Tageskilometern das Zelt aufgestellt und die Abendsonne genossen. Am Morgen sind wir frueh raus, da es noch 45 km nach Westen Richtung Wind gehen sollte. Doch zum Glueck kam kein Wind und wir sind die 45 km mit einem Schnitt von 19,4 km/h gefahren. Das ist fuer ein Reiserad sehr schnell. Dies ist auch nur auf der Flucht vor dem patagonischem Wind  moeglich. Gegen 11:30 sind wir in el Calafate angekommen und haben ein Zimmer genommen, wo wir dann erstmal geduscht und die Kleider gewaschen haben. El Calafate ist sehr touristisch und der Magnet heisst Perito Moreno Gletscher, welchen wir Morgen besichtigen werden. Das und der Fitz Roy sind wohl die naechsten Eintraege.


Puerto Natales - wie eine Westernstadt nur mit Goretex Gringos und vielen Backpackern



auf dem Dach unseres Hostels, wo die Waesche aufgehaengt wird. Ein Familienbetrieb und alles wie vor 40 Jahren bei uns.


unser Zimmer



Adios Puerto Natales und mein Freund

wohin wird die Reise noch fuehren ?

enjoy the beautiful landscape


kurz hinter der argentinischen Grenze, gleich geht es auf die legendaere Ruta 40


etwas Zivilisation im Niergendwo. Eine Tankstelle mit "Minimarkt". Wenn ein Laster Tanken moechte muss ein separates Aggregat in der Garage angeschmissen werden !
 
Chrigi in der Getraenkeabteilung - Selbstbedienung. Hier geht die Uhr seeeeeeehr laaaangsam. Der Chef mit seinem Kind, was die ganze Zeit geschriehen hat, beim Quittungen sortieren. Computer ? was ist dass ? Aber das ist gut so. Die Leute sahen nicht ungluecklich aus.

auf der ueblen 70km Piste. Warum hier auf eine Linkskurve hingewiessen wird ist mir schleierhaft.

Am naechsten Morgen weiter auf der Piste

wieder auf Asphalt und man kann schon so langsam erkennen was auf uns wartet - Berge mit Eis !

dann ein tolles Panorama in die Ebene, wohin die Reise fuhren sollte


in der Abendsonne, im Hintergrund die Berge um den Fitz Roy. Fuer Patagonien perfektes Bergsteigerwetter. Im Vordergrund trockene Pampa, im Hintergrund Berge mit der groessten Inlandeisflaeche der Erde


jaa, .. die ersten 1000 km sind gepackt > Fortsetzung folgt

vor el Calafate - fuer suedamerikanische Verhaeltnisse aus der Ferne betrachtet ganz ordentlich oder Juergen und Uwe ? Die haben mit Sicherheit nicht soviele Genehmigungen zum einholen. Nur fuer die Stromanbindung moechte ich hier nicht sorgen. ( zwei Omniantennen )


el Calafate eine weitere Etappe ist erreicht

Vielen Dank fuer Euer Interesse und bis bald Euer Falko rastlos mit Chrigi

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