Montag, 29. März 2010

Cochraine - Chile Chico 180 km Schotter zum patagonischem Kalifornien

Guten Tag mal wieder,

Mit Blick auf die Karte entschieden wir uns von Cochraine nach Chile Chico zu radeln. Die Strasse zweigt von der eigentlichen Carretera Austral zum Lago General Careterra, dem 2 groessten See in Suedamerika ab. Da koennen wir ein bischen am See entlang radeln, fischen und eventuell mal baden oder so. Chile Chico ist fuer sein Microklima bekannt und das verspricht Waerme und Sonne. Also auf gehts dass koennen wir gut gebrauchen. So jedenfalls unsere Vorstellung. Doch die Realitaet sah wiedermal ganz anders aus.
Von Cochraine ging es am Rio Baker entlang, dem bekanntestem und wasserreichstem Fluss in Chile. Ja und es ging wieder bergauf und bergab. Am Rio Baker haben wir dann auch einen schoenen Campingplatz gefunden, wo Chrigi und Neill Ihre Angelrouten ausprobierten. Ich habe in der Zeit Feuer gemacht um dann den Fisch zu grillen. Ja toll, beide kamen aber ohne Fisch zurueck und es gab wieder Spaghetti. Neill hatte einen Fisch an der Leine, welcher aber kurz vor Land sich noch aus dem Haken gerissen hatte. Damit begann wohl auch Neills Pechstraehne. Am naechsten Morgen hatte er gleich einen Plattfuss und er hatte mit Unterstuetzung von Chrig in Rekordzeit den Schlauch gewechselt, sodass es weitergehen konnte. Mittags haben wir erstmals am Lago General Carretera gekocht und wieder ohne Erfolg gefischt. Dann ging es am See entlang und wir sollten bald merken dass die Vorstellung von like ice in the sunshine voellig daneben war. Der erste Anstieg am See entlang war nur mit schieben zu bewaeltigen. Dann ging es immer weiter mit extremen Anstiegen im Kies und auf derbstem Wellblech. Kaum hatte man den Huegel erklommen sah man zwar die Abfahrt aber auch schon den naechsten unmoeglichen Anstieg. Das ging dann soweit, dass wir nach 47 km ca. 1000 hm hatten. Bei diesen Strassen und den schweren Raedern ist das schon eine Schinderei. Doch das Wetter war weiterhin schoen und trocken. Bis nach Chile Chico konnten wir nicht in einem Tag gelangen das wurde jedem klar.
Wir kamen in ein Dorf namens mallin grande, wo wir am Spielplatz unsere Zelte aufgeschlagen hatten und keinen hatte es interresiert das wir hier sind. Okay, bis auf die Hunde, Huehner und ein paar Krabbeltier. Dieser Tag war schon sehr hart aber es wurde noch haerter. Am naechsten Tag wieder rauf und runter und wir hatten nach 17 km schon 650 hm oohh mann..
Ich habe zum zweiten mal auf der Reise meinen MP 3 Player als Motivation angezogen. Die Strasse fuehrte durch herausgesprengte Felsen am See entlang. Die Strassenfuehrung war sehr abenteuerlich und die Ausblicke entsprechend schoen. Hier werden die Strassen ( Feldwege ) so gebaut wie es am schnellsten geht und das geht am besten einfach hoch und runter. Nach 50 km und 1400 hm waren die Batterien am Ende und wir haben an einer alten Estancia mit Lagerfeuer gezeltet. Der naechste Morgen war wunderschoen mit blauem Himmel und die Fahrt nach Chile Chico mit " nur noch " 30 km war recht entspannend. In Chile Chico angekommen kommt man sich wirklich vor wie im kalifornischem Patagonien mit Sonne und tollen Haeuschen wo man alles bekommt was man will.

Morgen geht es mit der Faehre ueber den Lago General Carretera weiter

bis bald Euer Falko rastlos

also 181 km bis nach Kalifornien
 

hier die ersten Tiere seit Tagen - wieder Gynacos welche sich zufaellig vor einem Demonstrationsplakat positioniert hatten. Die chilenen demonstrieren hier zurecht gegen den Bau von riesigen Wasserkraftwerken, wodurch grosse Flaechen aufgestaut werden muessten und Diese einzigartige Landschaft zerstoert wuerde. Wenn man es selbst gesehen hat kann man es verstehen..

Mittag bei einer verlassenen Estancia - Neill meinte irgendwann the suissa and the german are always eating - ja das stimmt auch hmmm..

 
der gewaltige Rio Baker

 


Unterhose und Wollmuetze - nun nach einem Bad in dem eiskalten Gletscherwasser wohl OK - Chrig war auch im Wasser bei mir war bei der Guertellinie wiedermal Schluss

 
konzentriertes fischen - leider bisher ohne Erfolg

 
la romantica

der erste Blick auf den 2. groessten Binnensee in Suedamerika der Lago general carreter. Dieser muss sich Chile und Argentinien teilen, wo der dann natuerlich Lago buenos Aires heisst.

 
aha.. 122 km am See entlang - aber wo sind die Eisdielen ??




erklimmt man einen huegel kommt der naechste phantastische Ausblick und gleich foto raus

 
spielplatz, hundekakkeplatz und Zeltplatz in Mallin grande
 
das waren noch Zeiten bei uns

 


zick zack hochkaempfen einmal mit gasspedal und einmal mit fahrradpedalen


grandios


hier geht nix mehr push it

 



laguna verde - hier oben wird auch nach gold und silber gesucht. Wir hatten nur bullshit gefunden.


Selbstportrait am Morgen


das ist am Morgen und alles ist noch frisch obwohl man am 4. Tag schon die Kraefte schwinden spuert



ja unglaublich chile chico mit seinem Microklima ist erreicht bei tollstem Wetter.
Hier wachsen auch Aprikosen - fuerPatagonien echt unglaublich.

Na dann guten Apetit...


Noch eine Sache: Ich wuensche Heiko und Tanja einen erfolgreichen Start mit der Biergartenhuette auf der Schwedenschanze. Die offizielle Eroeffnung ist am 1 Mai. Petra war schon zum Probeessen und es war sehr gut. Also alle zum Biergarten auf die Schwedenschanze mit Hochstiftbier. Ohh mann .. ich will heim

Euer Falko rastlos

Donnerstag, 25. März 2010

el chalten_cochrane 235 km Schotterpiste oder What are you doing here ?

Hola da Draussen,

Wir fahren die Carretera Austral. Dies ist eine Schotterpiste im unzugaenglichsten Teil von Patagonien auf der chilenischen Seite. Es ist vergleichbar wie von Berchdesgaden bis Kiel auf einem Feldweg wie im Traetzer Wald. Dabei geht es hoch und runter mit Steigungen von bis zu 17 Prozent bisher. Es ist sehr anstrengend und zudem ist der Sommer langsam vorbei und der Herbst in Patagonien hat niedrige Temperaturen am Morgen. Wir hatten auch schon Dauerregen und das macht die Sache sehr ungemuetlich. Die einzigartige Landschaft entschaedigt allerdings die Strapazen. Nach dem herzlichen Abschied bei unserem Herbergsjungen mit dem goetlichen Namen Jesus sind wir also von el Chalten zur Faehre, welche nur 1 mal in der Woche faehrt aufgebrochen. Dabei musste wir einen Trek ( kein Fahrradweg ) von 7 km die Rader tragen schieben u.s.w.
Zudem hatte es noch geregnet und der Trek war sehr tief und nass. Gott sei Dank gab es an der Faehrstelle ein Huette mit Ofen, welche wir fuer 2 Tage belagert hatten. Dann ging es mit der Faehre ueber einen, von wohl 100, riesigen See. Waehrend der Fahrt hatte sich das Schiff ploetzlich bistimmt auf 60 Schlagseite gedreht als eine gewaltige Windboe das Schiff seidlich erfasste. Ich hatte einen guten Blick auf den Capitain, welcher genusslich weiter an seinem Matetee gezogen hatte. Somit habe ich mich dann wieder wohl gefuehlt. Chrigi war in der Zeit draussen auf Deck und kam extrem kreide bleich wieder unterdeck. Wir sind im dunklen am Festland angekommen und mussten noch 7 km im dunklen nach Villa O Higgins fahren. Dort gab es ein gemuetliches Hostal und wir mussten mal wieder eine kleine Feierstunde mit Cervezza begehen. Diese dauerte bis ca. 2 Uhr nachts und morgens wollten und sind wir um 7:30 Uhr raus. Ich hatte erstmals einen groesseren Kater und war mir sicher mehr als 4 Dosen Bier getrunken zu haben, obwohl Chrigi und Neill sich sicher waren das es nur 4 sein konnten da wir 12 Dosen gekauft hatten. ( keine Ahnung wo das andere Bier herkam )
Jedenfalls sollte der erste Tag fuer mich auf der Carretera Austral mit Katerstimmung beginnen. Anfangs hatten wir schoenes Wetter, was aber bald in Dauerregen mit Frontwind umschaltete. Nach 50 km haben wir die Zelte aufgeschlagen mitten im nassen Moor. Das war eine etwas ungemuetliche Nacht. der naechste Tag ging weiter wie der letzte aufgehoert hatte mit Dauerregen. Es war kalt, nass und die Fahrt ging rauf und runter. Eigendlich alles andere als die wundervolle Carretera Austral. Na gut was solls immer weiter. Am Nachmittag erreichten wir am Puerto Yungay die naechste Faehrstelle. Die Faehre ging erst um 19:00 Uhr und wir hatten Zeit zu kochen und im schoenen Faehrhaeuschen ein bischen dem Regen zu entkommen, Der Faehrmann begruesste uns dann mit den Worten " What are you doing here ? In the summer yes but the season is over. Und irgendwie dachte ich auch ja was wollen wir hier und wie geht dass nur weiter. Wir waren ziemlich durchnaesst und wir mussten noch eine Unterkunft oder ein platz zum campieren im dunklen finden. Der Faehrmann hatte das uns wohl angesehen und hat uns sein komplettes Haus zur Verfuegung gestellt. ( er hat auf der Faehre geschlafen ). Das war wirklich eine Wohltat und wir konnten unsere gesamte Ausruestung incl Zelte u.s.w.am Ofen trocknen. Ende gut alles gut.
Der naechste morgen begann recht schoen zumindestens trocken. Es ging weiter durch eine wundervolle Landschaft und wir sollten auch erstmals erfahren, dass auf der Carretera Austral nicht alle Steigungen gefahren werden koennen. Am ersten Anstieg mussten wir mehrmals schieben. Es wuerde ploetzlich wieder sehr schoen und die Sonne kam heraus. Nun ging es weiter bis nach Cochraine immer rauf und runter mit sehr heftigen Anstiegen. Der Schotterbelag wechselte von Kies zur Wellblechpiste bis zu sehr tiefem Kies, also alles was das Radlerherz begehrt. Die Abfahrten im tiefen Kies koennen recht gefaehrlich werden und so richtig Fahrt kann man da nicht aufnehmen. Endlich in Cochraine angekommen haben wir ein kleines aber gemuetliches Zimmer bei Hugo bekommen. Der Herbergsvater
 hatte so eine Art von Luis de Funes immer sehr komisch aber verdammt lustig. In Cochrane ist mir mal richtig aufgefallen, dass hier alles noch so ca. 30-40 Jahre zurueck scheint, als haette man in der Zeitmaschiene das Jahr 1962 eingegeben. Morgens wecken einen die Haehne, oder die Hunde bellen die ganze Nacht und lassen einen nicht schlafen ( z.B. unseren schottischen Kollegen Neill ). Zudem laueft hier viel Musik aus den 80 er Jahren, da in den 80er alle westliche Musik und Filme zensiert bzw. verboten war.

Nochmal einen kurzes Wort zu meinen Tischtennis Kollegen. Seht mal zu das die 4. nicht absteigt, das sieht momentan recht knapp aus. ( sonst muss ich noch den chilenischen Meister zur Verstaerkung rueberschicken ). Ausserdem herzlichen Glueckwunsch der 3. Mannschaft zur 17. Meisterschaft.

Euer Falko rastlos

das Abschiedsfoto bei der Familie in el chalten - hier hatten wir bis auf den Diebstahl eine gute Zeit. Jesus neben Chrigi war ein kleiner Punkrocker und spielte Bass in einer Band. Ha tmich ein bischen an Addi erinnert. Neben mir Alex ein Englaender, welcher mit einem Rad plus Anhaenger aus Quito bereits nach unten geradelt war. Alex ist ein Draufgaenger und wir wir in letzter mail erfahren haben hat er bei einem Trekking sein Zelt nicht wiedergefunden und eine Nacht unter einem Felsbrocken verbracht hmm...take it easy



                    so freut sich ein Radler endlich wieder on the road zu sein

 Taka, welcher uns fuer einen Tag begleitete. Er merkte dass er fuer unsere Art zu reisen nicht geschaffen war eben extrem lazy but thats OK

eine kurze Demonstration von Taka wie ein japaner die Sinne entspannt. Bei mir hat das mit den Beinen ueberkreuzen schon nicht geklappt, also lassen mer dass mal..
Die kleine Faehre ueber den Lago Diserto ( 35 min )

nochmal ein sehr schoenes Foto vom Fitz Roy ( Nord-west seite )

Dann der Trek  7 km schieben , heben , tragen bei regen
Hallo ? das ist kein Farradweg ! Ja ja ich weiss las mal sein
direkt nach dem Trek der Grenzuebergang nach Chile und Good bye argentina mitten im nirgendwo
in der Huette hing ein altes Foto mit drei Menschen, welche uns sehr aehnlich sahen 




hier kommt die Polizei noch mit dem Traktor zur Faehre, welche nur einmal pro Woche dieses Eiland erreicht

 
die Raeder gut bewacht

die Faehre hat den absolut einsame estancias noch angefahren. Hier gibt es sonst keine andere Verbindungen zur Aussenwelt.

 
Bilder der Carretera Austral enjou it


 

 

 
Neill immer gut gelaunt trotz regens und kaelte - a good scoccia - schotte

  

 
die Unterkunft am puerto yungay - nun eine Trockenkammer


wieder mal hoch

 
patagonia bedrohlich und faszinierend zugleich

Moor soweit das Auge reicht

 

 

 
camp einen Tag vor Cochrane

 
hoch

 
Lake mit Spiegelbild

 
Cochrane ist erreicht

 
jedes Haus ist hier anders gebaut - alles individuell und do it yourself - hier ein schoenes Beispiel - koennte mir auch gut gefallen ( Ok Petra ? habe hier genuegend input )