Samstag, 8. Mai 2010

der brutalste Anstieg nach Bolivien und seine Folge

Hola Amigos,
nun ich hatte mit mir gehadert ob ich, trotz der Schwaechung nach meiner Grippe, eine der haertesten Radpisten die unsere Welt zu bieten hat angehen sollte.
Die Lagunenroute beginnt nach einem Ansteig von 2200 hm innerhalb von 30 km bis auf eine Hoehe von 4600 m beim Grenzposten nach Bolivien. Bei Diesem Anstieg sieht jeder Pass in den Alpen blass aus zumal der Faktor Hoehe hier entscheident ist.
Dann fuehrt Diese 350 km in einer Hoehe zwischen 4300m bis 4925m durch eine unbewohnte Hochebene Boliviens. Also 8 mal so hoch wie die Wasserkuppe oder hoeher als der Mont Blanc.
Der Sauerstoffgehalt ist entsprechend niedriger und es sind erhebliche Ansterengungen noetig um auf der Sand und Wellblechpiste ca. 40 kg Ausruestung mit dem Rad fortzubewegen.

Ich hatte ich die Option einen Teil der Lagunenroute mit dem Pick up zu ueberbruecken habe mich aber entschieden mit Chrigi die komplette Tour zu versuchen.
Wir sind dann gestern mit 20 L Wasser und 12 kg Nahrung fuer ca. 10 Tage Richtung Passo Jamo gestartet.
An der Grenzstation von San Pedro de Atacama habe wir uns den Ausreisestempel von Chile in die Paesse eintragen lassen, nachdem wir in einer ca. 200 m Schlange 45 min angestanden hatten. Natuerlich ist hier nur ein Schalterbeamter zustaendig, wobei 3 weitere Beamte irgendwelche Zettel sortieren.
 Dann ging es zuerst 15 km recht human bei ca. 3 Prozent Steigung eine endlose Gerade entlang. Doch mit Blick auf den weiteren Strassenverlauf kann es einem schon schwindelig werden. Man kann die Lastwagen aus der Ferne beobachten und nach 5 Minuten scheinen Diese immer noch an der gleichen Stelle zu stehen. Die Strasse hat nun eine durchschnittliche Steigung von 8-9 Prozent. Ab ca. 3300 m habe ich schon die duenne Luft gespuert.und die Leistung laesst merklich nach, wobei wir uns Stueck fuer Stueck nach oben gearbeitet haben. Die Lastwagenfahrer erkennen unsere Leistung an und strecken oft den Daumen aus dem Fenster. Doch das bringt mir leider auch keine Luft. Bei 3900m haben wir einen Platz zum campen gefunden. Hier oben waermt die Sonne ab ca. 15:30 Uhr nicht mehr, ein starker kalter Wind faengt an und spaetestens um 17.30 sollte auch das Kochen erledigt sein. Dies ist und gelungen und zitternd vor kaelte ging es fuer 12 Stunden in den Schlafsack auf einer Hoehe hoeher als der hoechste Berg Oesterreichs. Ab 18:00 Uhr liegt man bis morgens um 7 Uhr im Schlafsack, da es draussen zu kalt ist. Mir ging es recht gut und hatte keine Beschwerden bezueglich Hoehe oder so, doch ich wusste das der haerteste Teil noch kommt und der hoechste zu fahrende Punkt immer noch 1000 hm hoeher liegt. Am naechsten morgen haben wir in der kaelte Wasser fuer Haferflocken warm gemacht und Tee getrunken. Dann ging es zaehhh weiter. Wir haben die komplette Strasse gebraucht und haben uns im zick zack weiter nach oben geschraubt. Ab einer Hoehe von 4200m war es die reinste Qual. Alle ca. 50 hm musste wir anhalten und verschnaufen. Fuer mich wurde es ab 4400 m noch schlimmer und ich kam kaum noch vorwaerts. Ich kenne Dies vom Bergsteigen in grossen Hoehen, aber dies war noch anstrengender. Irgendwie ging mir durch den Kopf wenn du jetzt schon schlapp machst wie sollst du dann weitere 300km in noch hoehere Hoehe und auf noch schwierigeren Strassenverhaeltnissen schaffen ? Noch konnte ich Chrig damit nich konfrontieren und bin noch bis zum hoechsten Punkt des Ansteiges auf 4650m gefahren und letztendlich nach 5 km auf Schotter runter zum Grenzposten nach Bolivien. Doch als ich meinen Pass rausholen wollte kam ploetzlich die Innere Stimme " kehr um , kehr um ". Oh mann.. was sollte ich machen. Dann habe ich Chrigi gesagt ich fahre zurueck und ob er alleine weiter fahren wuerde. Er war natuerlich enttaeuscht und wollte mich noch ueberzeugen. Er hat wirklcih alles versucht mich umzustimmen hat es aber glaube ich letztendlich akzeptiert. Chrigi hat mich viel unterstuetzt und definitiv die meiste Last am Rad geschleppt. Wir haben uns herzlich verabscheidet und jedem viel Glueck gewuenscht. Ich bin dann wieder 5 km auf der Piste hoch bis 4650 m auf die Passstrasse und das nun bei kaltem starken Gegenwind. Dann duerfte ich eine der wohl einzigartigsten Abfahrten geniessen. Was wir in 10 Stunden extremster Anstrengung uns hochgequalt haben bin ich dann in 2 Stunden nach San Pedro zurueckgerast. Hier habe ich fuer ca. 25 Euro mir eine Jeepfahrt bis zur Laguna Colorado gebucht, wo ich Chrig in 3 Tagen wieder einholen werde. Ich ueberbruecke somit den hoechsten Punkt der Strecke, wobei es ab der Laguna Colorado nochmal auf 4600m hoch geht.
Ja nun etwas enttaescht bin ich schon, aber die Gesundheit geht vor und ausserdem habe ich einen der wohl hartesten Anstiege bewaeltigt.
Na gut was solls.
Ich bin dann ab der Laguna Colorado wieder dabei und werde dann nach der Durchquerung des Salar de Uyuni in Uyuni wieder berichten.

Bis bald Euer etwas geknickter Falko rastlos

Schlange stehen bei der Ausreise
links geht es Richtung Paso Jama der Uebergang nach Argentinien unser Weg 

                                                                             Flugplatz von San Pedro
                               am Beginn des Anstieges - so geht es noch 10 Stunden nach oben
                                                                                           Lama und Vulkan
Camp auf fast 4000m

                                                          der Hoehenmesser zeigt 4000m-die Luft wird merklich duenner - trozdem ist dass noch lange nicht das Ende
                                  von 4550 m 5 km runter zur bolivianischen Grenze - ab hier gibt es ca. 700 km kein Aspahlt                  Die Grenze ein einsamer Posten mitten im Nix. Bolivien ist das aermste Land in Suedamerika
                                       der Grenzphal von Bolivien - angerostet und kaum auffaellig
                                                                                Chile sagt Ade - wir hatten in Chile eine tolle Zeit- ich kann Chile jedem empfehlen
nachdem ich mich wieder auf die Passstrasse hochgearbeitet habe erreiche ich die Groesste Hoehe mit 4650 m - die duenne Luft hat mich erstmal zum aufgeben gebracht und Chrigi ist ab der bolivianischen Grenze alleine weiter
die Schotterstrasse Richtung bolivianischen Grenze der Beginn der Lagunenroute - eine der haertesten Radstrecken weltweit
ein Lama auf der Abfahrt Richtung San Pedro de Atacama
die Passtrasse von unten - die Dimensionen sind kaum erkennbar - das Foto ist auf 2400m erstellt worden - oben angekommen  erreicht man eine Hoehe von 4800m - na dann Prost

4 Kommentare:

  1. ...eh nicht enttäuscht sein; richtig gemacht und kein "Gipfelfieber" bekommen. In der Höhe machste sonst mehr kaputt als es wert ist. das haste geschafft und nimmt dir keiner.....irgendwann sitze in der Schaukel und wirst dich mit schmunzeln daran erinnern! also mund abwischen únd weiter gehts. wie macht das eigentlich dein Kollege?? ist der eine "tier"....
    lg Didi...ich trink einen auf dich!

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  2. Tööööröööö Falko,

    HUT AB und ALLE ACHTUNG, das war ne Leistung. Nenne mir einen in deinem Bekanntenkreis der mit dem Fahrrad je so hoch war. Ich in meinem Umfeld kenne keinen und auch keinen der dazu fähig wäre !!! Ich hätte warscheinlich mein Rad nicht mehr gefunden. Mir wurde mal bei 3800m schon zu Fuß schwumrig. Hoffe Ihr 2 trefft euch wie vereinbart wieder. Hau Ruck und dicke Waden wünscht HOFFI

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  3. Hallo Mr. Yeti!

    Sitze gerade bei uns in der Küche und habe einen Anschiss von Deiner Freundin erhalten, weil wir dir nicht schreiben.

    Also, hier schreibe ich jetzt!

    Bin schon begeistert wie sportlich du bist, hätten wir dir gar nicht zugetraut. Im Juni hast du dann ja 3 Wochen zum Entspannen, da Petra wohl nicht so sportlich ist.

    Ansonsten rätseln wir gerade ob wir den Tröster von Peter mit oder ohne dich machen sollen. Bitte um Antwort.

    Viel Spaß noch und überanstrenge dich nicht.

    Grüße aus Hainzell

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  4. ja ihr habt ja recht ich habe chrigi wiedergetroffen wie vereinbart: was dann passiert ist koennt ihr wohl in ein bis zwei tagen im blog lesen : himmel und hoelle zugleicht : ja vielen dank frau dietz fuer den kommentar : da hat die petra mal wieder recht gehabt und den troester um peter steele machen wir wenn ich wieder da bin : das hat mich schon ganz schoen getroffen : hab ja gott sei dank die platten auf dem mp3 stick dabei bis bald amigos

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