Sonntag, 13. Juni 2010

Von Puno nach Cusco 395 km - Altiplano Ade


In Puno haben wir in einer Bar einen begeisterten peruanischen Radfahrer kennengelernt.
Max, so Sein Name, wollte uns die 50 km bis nach Juliaca am naechsten Tag unbedingt begleiten.
Leider war der Aufenthalt in der Rockbar ein bischen zu lang und der Cuba Libre doch zu stark. Das Grinsen des Barkeepers beim einfuellen des Barcardi ist mir noch gut in Erinnerung.
Etwas verkartert ging es doch rechtzeitig los. Um kurz nach 9 Uhr haben wir Max getroffen. Er faehrt natuerlich ein leichtes Rennrad, was Ihn fuer peruanische verhaeltnisse ein Vermoegen gekostet haben muss.
Er sagt er geht arbeiten um das Geld fuer das Radfahren zu verdienen - so einfach ist dass !

Um aus Puno herauszukommen geht es erstmal ca. 5 km hoch ueber einen kleinen Pass. Juan hatte hier anfangs einen kleinen Schwaecheanfall und ich dachte er geht mir hier noch drauf. Er hatte wohl ziemliches Herzrasen mit einem heftigen Hustenanfall. Ja nun da sollte er mal weniger Zigaretten rauchen.
Wahrend wir den Pass hinaufkletterten hatten wir immer wieder einen phantastischen Blick auf Puno, wodurch die man die Strapazen etwas vergisst.
Nach dem Pass ging es ca. 8 km rasant nach unten zurueck in die flache Hochebene des Altiplanos.
Auf Dieser flachen Hochebene sind wir dann wie ein ICE in 2 Stunden nach Juliaca gefahren.
Juliaca ist eine groessere, untouristische, chaotische peruanische Stadt. Obwohl wir erst 55 km gefahren sind haben wir hier Stop gemacht und sind ein bischen durch die Stadt gebummelt.
Max hat sich dann bei uns begeistert verabschiedet, da er wieder zur Arbeit musste. ( er war eigendlich schon 2 Stunden zu spaet - aber dass sei kein Problem )
Am naechsten Tag haben wir dann die Titicacaregion entgueltig verlassen und es ging ins huegelige Bergland. Die nun folgende Asphaltstrasse war das schlechteste was wir bisher erlebt hatten. Der Asphalt glich einem zerbrochenem Puzzle mit vielen Loechern und Senken. Zudem ging es etwas auf und ab aber alles noch im gruenen Bereich. Nach 100 km sind wir in Ayaviri eingefahren. Hier verirren sich nur gaaanz selten Gringos. Wir wurden hier recht komisch angeschaut. Ein Kind ist bestimmt dreimal um mich herumgelaufen ohne die Augen von mir zu lassen. Viele einheimische sprechen hier Quenchua und selbst Juan hat als Spanier nichts verstanden. In Ayaviri hatten wir wohl das kaelteste Zimmer bisher. Eigendlich haelt man es hier auf fast 4000m ab Sonnenuntergang nur im warmen Schlafsack angenehm aus. Entsprechend froh war ich als wir morgens mit den waermenden Sonnenstrahlen den Kuehlschrank verlassen konnten. Das Wetter war herrlich und wir hatten kaum Wind. Um ca. 10 Uhr hatten wir einen schoenen Platz wo wir kurz Pause machten. Da sitzt man relaxt in der warmen Sonne und schaut auf die wundervollen Berge, welche sich nun auftun. Dann faellt es einem schwer sich aufzurappeln und den hohen Pass Abra La Raya  mit 4350 m anzugehen. Ab Santa Rosa ging es immer stetig bergauf. Die Anstiege sind meist gleichbleibend mit leichter Steigung. Aber Sie ziehen sich unendlich und koennen einen zermuerben. Juan hatte wohl einen guten Tag erwischt und er war nach dem Fruehstueck weit voran gefahren. Doch irgendwann haben wir dann den Pass erreicht. Auf dem Weg haben wir immer wieder die luxus Bahn Cusco - Puno gekreuzt. Es ist schon erstaunlich in welcher Hoehe hier eine Bahn verlaeuft. Mit 4350 m sicherlich einer der hoechsten Eisenbahnen auf dem Planet.
Auf dem Pass angekommen gab es eine kurze Pause bevor es einen 40 km Downhill runter nach Sicuani ging.
Der Pass gilt auch als Scheidelpunkt zum Altiplano, welchen wir somit nach ca. 5 Wochen verlassen haben. Mit verlassen des Altiplanos ( Hochebene ) aenderte sich auch die Landschaft. Erstmal seit langem sahen wir wieder viele saftig, gruene Wiesen und Baeume. Wir sahen viele Bauern mit Ihren paar Kuehen beim bestellen der Felder. Diese Gegend strahlte eine wohlige Idylle aus.
Sicuani haben wir nach ca. 115 km am Abend erreicht und haben ein billiges Zimmer genommen. Im Zimmer konnten wir einen Fernseher organisieren und ich habe mir fuer einen Pausetag eingesetzt. Der Hauptgrund war natuerlich dass ich das Deutschlandspiel sehen wollte. Und tatsaechlich es hat geklappt und um 13:30 konnte ich das Spiel verfolgen. Ich habe noch nie einen Reporter solange Toooooooor schreien hoeren und das gleich 4 mal.
Am naechsten Tag radelten wir dann durch ein sehr gruenes und fruchtbares Tal in 100 recht anstrengende km bis Urcos, wobei es immer wieder auf und ab ging. Heute wurde es in der Sonne sehr heiss und auch dass ist ein positiver Unterschied vom hohen Altiplano mit seinen kalten Winden.
Urcos ist noch 45 km von Cusco entfernt und wir hatten beschlossen am naechsten Tag spaeter su starten. Damit sind wir Juans Gewohnheiten etwas entgegen gekommen. Auf dem Weg nach Cusco haben wir die sogenannte sixtinische Kapelle Suedamerikas besichtigt. Von aussen sieht Diese sehr unscheinbar aus, aber innen ist fast jeder Quadratzentimerter ein Kunstwerk mit unvorstellbarem Prunk aus Gemaelden, und vergoldeten Holzverschnitzungen.
Dann habe ich es getan ! Auf dem Weg haben wir eine Meerschweinchenbraterei gesehen mit Cuy al Horny.
Da der Hunger recht gross war haben Chrigi und ich dann zugeschlagen. Eigendlich erinnerte mich das Tier eher an eine Ratte und ich musste beim essen versuchen zu vergessen was da gerade vor mir liegt. Die Haut ist knusprig, das Fleisch zart aber es ist nicht viel dran. Beim abraeumen hat die Koechin mich gefragt warum ich das runde kleine Ding nicht gegessen habe. Das Runde Ding war die Leber ! Wenn Petra will wuerde ich nochmal Cuy essen, aber es muss nicht sein.
Um nach Cusco auf 3440 m zu kommen mussten wir noch ein paar Hoehenmeter klettern. Diese haben sich nochmal recht gezogen bevor wir die 4. groesste Stadt Perus erreicht haben. Cusco ist wohl die bekannteste Touristadt in Suedamerika, da Diese als Ausgangspunkt fuer Macchu Picchu weltberuehmt wurde.
Nun wir haben in Cusco in der ersten Nacht gleich ne riesige Sause gemacht, wobei ich zwei Tage spaeter noch ein bischen lediert bin. Cyclist koennen viel Rad fahren, viel Essen und halt gut feiern.
Mein Rad wird nun 3,5 Wochen stehen und ich hoffe ich werde nicht ganz einrosten.
Morgen kommt Petra und wir werden die touristischen Highlights in Peru abklappern. Dann habe ich noch zusaetzlich einen Co. Redakteuer fuer die Blogs.

Also bis dann Euer Falko rastlos


In Puno habe ich fast mir meinem Rad geschlafen - man ist ja fast verheiratet

auf dem Weg nach oben mit Sicht auf Puno

Puno

Rast auf dem Altiplano mit Max

Max Radler mit Leib und Seele - er opfert sein Geld nur fuers Rad

Chaos in Juliaca


Bahnmitarbeiter


mit Diesem Bier muss ich mich die naechsten 2 Monate vertragen

Mittagsrast

endlose Gerade

Hirten mit Ihren Tierherden

Der Dorfplatz mit der Kirche in Ayaviri

in der Kirche mit tollen Gemaelden


Ohne Strom und mit Brunnen

Juan ala Michael Jackson oder musst du mal

 Juan weiss als Spanier nicht wie man sich mit Sonnencreme einschmiert.Die Nase hatte schon eine Aehnlichkeit mit der von Michael Jackson, so musste Creme darauf.

Ein Dorf auf 4100m - Kuehlschrank

der beruehmte luxus Zug von Cusco nach Puno


riesige Herden auf 4200m

davon haette ich gern mal ein Thermohemd

hier kreuzt die Bahnschiene Cusco - Puno auf ca. 4200m. Die Holzschwellen haben vieleicht einen Abstand von 30 cm

kurz vor dem Pass. Im Hintergrund die Bahnstation auf 4350m

geschafft der Abra la Raya ist erreicht. Hier verlassen wir nach 5 Wochen das Altiplano

Auf der Anderen Seite des Altiplanos. Tolles Bild mit den Huegeln und Parzellen der Felder


Ayaviri. Dies ist die Bahnschiene Cusco -Puno. Hier habe ich einen Zuf mit Gefahrgut durch die Stadt rollen sehen

Das ist die Waschanlage fuer die Rikschas

Strasse mit alten Haeusern in Ayaviri

Hier schaue ich das Spiel Deutschland - Australien. Juan noch fit hat gerade seine 5 Chipstuete gegessen. angeblich machen das die Spanier wenn Sie Fussball schauen. Ich bin beim Bier geblieben. Die etlichen Chipstueten hatten seine Folgen, da er 15 min spaeter seine Siesta ausschlief


raus aus Sicuani


auf dem Weg nach Urcos mit toller Landschaft




Hier gab es Fisch zu Mittag

Juan hat Diesen Tee in Copacabana gekauft aber nie benutzt. Er hat mir versprochen den Tee unbenutzt bis nach Alaska mitzunehmen. Ich weiss dass er es schaffen wird.

Auf einem Balkon in einem Restaurant in Urcos

auf der letzten Etappe nach Cusco. Die linke Bruecke sei angeblich in der Regenzeit ueberschwemmt worden.

die sixtinische Kapelle Amerikas. Von aussen unscheinbar - innen ein unglaublicher Prunk - leider waren Innen keine Fotos erlaubt - also googelt mal

hier fahren sehr viele VW Kaefer - bei uns ausgestorben

Dann habe ich es getan. Hier eine Meerschweinchenbraterei mit Ofen

das Meerschweinchen schoen knusprig mit Kopf und Fuessen + Leber u.s.w.


6 Kommentare:

  1. Hallo Falko und => HALLO PETRA,
    eben noch zu Hause und schon auf der Show Bühne !! Wenn Du mit Falko dein ersts Meerschweinchen dann denk mal an Euren Guide den Ihr in Vietnam hattet. Ich glaube der hatte ca. 12 Teller übereinander gestapelt. Also hau rein. Wäre schön mal einen Blog von Euch 2 zu lesen. Viel Spaß Ihr BEIDEN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
    Gruß Hoffi

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  2. Sorry, hatte das Wort "genießt" vergessen.
    Also => wenn Du mit Falko dein erstes Meerschweinchen genießt.....

    Bin auf 110HM und hier ist die Luft halt sehr dünn

    Hoffi

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  3. ....ah besser als kein Bier oder irgendeine Plärre (Koskossaft mit vergärter Spucke) zu saufen du alter "Meerschweinchen-Killer"........
    trotzdem einen schönen Dünnschiß
    Didi

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  4. An Petra! bitte Falko NCIHT zum Cuy ESSEN auffordern....danke Petra!

    lg u. viel spass Didi

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  5. Nur keine Angst es gibt sicherlich besseres als meerschweinchen in peru

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  6. @Petra: Wo bleibt dein Blog?????
    @Falko: Interessiert da unten bei euch von den Einwohnern eigentlich irgend jemand für die Fußball-WM?
    Gruß Dirk

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